Veranstaltungsreihe “Therapie mal anders” im Sommersemester 2024
Hier gibt es die neuen Termine für das Semester!
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24.06..2024 (Montag), 17.00 Uhr, COSMO Wissenschaftsforum (und zusätzlich Liveübertragung online):
“Epistemische Ungerechtigkeit in der Therapie. Eine Auseinandersetzung mit psychiatrischen Praktiken im Kontext von strukturellem Rassismus und Zwang” – Mirjam Faissner
Soziale Erfahrungen einzuordnen und diese zu teilen ist ein zentraler Bestandteil von sozialer Interaktion. Dabei erfahren Menschen mit psychischer Krisenerfahrung hier häufig Ausschlüsse: zum Beispiel wird ihnen nicht geglaubt, wenn sie ihre Erfahrungen schildern, oder Konzepte und Erklärungsmodelle, die in der Psychiatrie genutzt werden, sind nicht geeignet, um ihre Erfahrungen gut zu erfassen. Solche Erfahrungen können für Betroffene besonders schlimm sein, wenn es um Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen geht, insbesondere im Kontext von Zwangsmaßnahmen. Theorien epistemischer Ungerechtigkeit können uns helfen zu verstehen, wie Personen aufgrund von Machtverhältnissen in sozialen Praktiken des Wissens Unrecht erfahren können.
In dem Vortrag wird Mirjam Faissner in die Theorie epistemischer Ungerechtigkeit einführen und erklären, warum insbesondere in der psychischen Gesundheitsversorgung epistemische Ungerechtigkeiten auftreten können. Dabei wird sie insbesondere auf epistemische Ungerechtigkeit im Kontext von Zwangsmaßnahmen eingehen. Schließlich wird Mirjam Faissner reflektieren, wie in der psychischen Gesundheitsversorgung unterschiedliche Formen struktureller Ungerechtigkeit zusammenkommen können, insbesondere die Diskriminierung von Menschen mit psychischer Krisenerfahrung und struktureller Rassismus.
Mirjam Faissner ist Ärztin und Philosophin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie forscht zu medizinethischen Fragen im Kontext von struktureller Diskriminierung und Gesundheit, Ethik in der Psychiatrie und klinischer Ethik.
ca. 90min
01.07.2024 (Montag), 19.00 Uhr, online
“Belastungen durch den 2. Weltkrieg bei Kriegskindern und Kriegsenkeln und wie man sie begleiten kann” – Luise Reddemann
Viele „Kriegskinder“ haben über ihr Leid nicht gesprochen und jetzt im hohen Alter können Erinnerungen kommen, die nicht mehr unterdrückt werden können. Nicht zuletzt, weil der Krieg in der Ukraine ängstigt. Im Vortrag werden einige Auslöser genannt und wie man Betroffenen beistehen kann.
ca. 90min
15.07.2024 (Montag), 18.30 Uhr, Falkenbrunnen Raum 158 (und zusätzlich Liveaufnahmen online):
“Rassistische Wissenschaft: Psychologen als historische Pioniere – Warum wir Protagonist*innen dieser Geschichte sind” – Yaas Bamahni und Lilian Anderson
Rassismus hat erst durch seine pseudo-wissenschaftliche Legitimierung die Wirkkraft erlangt, die bis heute allgegenwärtig ist. Dabei wurden rassistische Klassifikationen und Politiken maßgeblich von der Psychologie produziert. Diese Schuld und Verantwortung wirkt immer noch, auch bis heute und auch bis an unsere Universitäten und Hörsäle herein. Die Referentinnen sehen großen Aufholbedarf innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie deutschlandweit und wollen mit diesem Vortrag die Aufarbeitung adressieren, die bisher nicht passiert ist.
https://tu-dresden.zoom-x.de/j/63423671742?pwd=wBQjb69KOmm9l1NcNEbVPsEtbcEkcr.1
Meeting-ID: 634 2367 1742
Kenncode: 814c@v?k
ca. 90min
15.08.2024 (Donnerstag), 18.30 Uhr, COSMO Wissenschaftsforum (und zusätzlich Liveaufnahmen online):
“Seelische Narben: Freiheit und Verantwortung in den Biografien politisch Traumatisierter in der DDR” – Karl-Heinz Bomberg
Karl-Heinz Bomberg spürt der Bedeutung von Freiheit und Verantwortung nach, in seiner eigenen wie auch in den Biogra enanderer politisch Verfolgter der DDR. In den Fokus rücken persönliche Erfahrungen aus Kindheit und Jugend wie auch des Erwachsenenalters – bis in die Gegenwart, mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall.
ca. 90 min