Vergangene Veranstaltungen

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Sommersemester 2022

 

Montag, 11.04.2022, 19 Uhr: “Gesundheitsversorgung mit Blick auf die Lebensverhältnisse: Das Beispiel der Stadtteilgesundheitszentren” – Gesundheitskollektiv Dresden

Soziale Determinanten von Gesundheit finden in der medizinischen Regelversorgung selten Beachtung. Statt Verhältnisprävention wird Verhaltensprävention betrieben, statt bedarfsorientiert zu arbeiten wird aufgrund der Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung profitorientiert gearbeitet. Eine alternative ambulante Gesundheitsversorgung stellen solidarische Stadtteilgesundheitszentren dar, die die primärmedizinische Versorgung mit Gemeinwesensarbeit im Stadtteil verknüpfen. Das Gesundheitskollektiv beschäftigt sich mit dem Aufbau eines solchen Stadtteilgesundheitszentrums in Dresden und stellt in diesem Vortrag Konzept, den aktuellen Stand und Vorbilder aus anderen Teilen Deutschlands vor.

30.05.22 Franziska Elias: “Ähnlich und doch verschieden?- Die psychologische Beratung im interkulturellen Kontext”

Die psychologische Beratung mit Geflüchteten und Migrant*innen ist vielgestaltig- sowohl bezüglich der Hintergründe, der Lebenslagen als auch des Bedarfs an Begleitung, Beratung und Therapie.

Der Vortrag gibt einen praktischen Einblick in verschiedene Felder der psychologischen interkulturellen Arbeit und zeigt Potential, Herausforderungen sowie Grenzen auf.

Franziska Elias ist Psychologin im PSZ Dresden (Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete und Migrant*innen) und arbeitet seit 2016 in verschiedenen interkulturellen Kontexten.

13.06.22 Kristina Eichel: “Achtsamkeits-Hype: Kritik, Nebenwirkungen und mögliche Kontraindikationen von Meditation”

Die Verwendung und Darstellung von Meditation und Achtsamkeit ist im aktuellen gesellschaftlichen Kontext weitreichend: es wird in Schulen unterrichtet, in Yoga-Studios und in Psychiatrien angeleitet, oder zu Hause in einer App abgespielt- ohne dabei eine differenzierte und individuelle Wirksamkeit und potentielle Nebenwirkungen von Meditation zu berücksichtigen. Die universelle Wirksamkeit wird mit Neurowissenschaften begründet – dabei gibt es große Forschungslücken und die Qualität vieler der vorhandenen Forschungsarbeiten ist fragwürdig. Der Vortrag soll zum Nachdenken anregen und zur Diskussion einladen: Was hat das Ganze mit Buddhismus, kultureller Aneignung und Individualismus zu tun? Welche Effekte von Meditation sind eher unerwartet und belastend? Für wen kann welche Art Meditation hilfreich sein und wer sollte lieber etwas anderes machen? Und wer profitiert davon, dass so viele Menschen meditieren und achtsam sein wollen?

Dr. Kristina Eichel ist Psycholog_in und Kognitionswissenschaftler_in (M.Sc). Nach einem zweijährigen Postdoc an der Brown University in den USA in klinischer Neurowissenschaft zum Thema Achtsamkeit und Meditation, lebt Kris seit 2019 in Berlin, arbeitet als Sexualberater_in und macht die Approbationsausbildung zur Systemischen Psychotherapeut_in. Seit Dezember 2021 arbeitet und lehrt Kris an der FU in einem Forschungsprojekt der klinischen Psychologie zu Publikationsbias.

20.06.22, 19:00 Uhr, Philip Keeler: „Wer hat uns krank gemacht?“ – über die gesellschaftliche Produktion von Burnout

Das Leiden an gesellschaftlichen, zumeist ökonomisierten Anforderungen, das Scheitern am neoliberalen Ideal der Selbstverantwortung, internalisierte Schuld- und Schamgefühle über die eigene ›Unzulänglichkeit‹, das mit dem ›Scheitern‹ verknüpfte Gefühl von Würdeverlust diagnostiziert in Burnouts, Anpassungsstörungen und Depressionen, scheint die Krankheit unserer Zeit zu sein. Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich in nahezu allen gesellschaftlichen Schichten breit. Die Auswirkungen dieser Krise sind jedoch wie immer nicht gleich verteilt und treffen Menschen am unteren Ende der Sozialhierarchie besonders hart. Die Antwort auf diese Herausforderung kann keine weitere Individualisierung sein, denn sonst fügt sie sich allzu leicht in die neoliberale Ideologie ein, sie muss stattdessen von Kollektivität geprägt sein.

Anhand der eigenen, persönlichen (Krankheits-)Geschichte begibt sich Philip Keeler auf die Suche nach Antworten auf die allumfassende Frage: „Wer (oder was) hat uns krank gemacht?“. Doch die Geschichte eines Individuums ist immer auch eine Geschichte der gesellschaftlichen Machtverhältnisse die es umgibt.

Philip Keeler ist freiberuflicher Referent und Trainer in der Globalen Bildungsarbeit. Im Bereich Anti-Diskriminierungsarbeit widmet er sich Fragen rund um Soziale Gerechtigkeit und regt an, eine kritische und politische Haltung gegenüber dem vermeintlich „a-politischen“ Raum der Psychologie zu übernehmen.“

04.07.22 Sascha Bos: “Paradigmenwechsel in der Behandlung von trans* und nichtbinären Kindern und Jugendlichen”

Das wissenschaftlich validierte Wissen über Lebensrealitäten von trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen wächst rasant. Durch die Neuverortung und Ent-Psycho-Pathologisierung von trans* im ICD-11, können trans* Personen zukünftig einfacher spezifische Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Die erwartete Selbstbestimmung provoziert mitunter bei Psychotherapeut*innen/Psychiater*innen Unsicherheiten über die künftige Rolle sowie viele Fragen. Die Veranstaltung bemüht sich, einen Grundstock an Wissen bezüglich der aktuellen Veränderungen zu vermitteln. Wie spreche trans* Personen richtig an? Warum sind trans* Personen bezogen auf seelische Gesundheit so benachteiligt? Was ist eine gender-affirmative Behandlung? Wie viele Menschen bereuen die Behandlung? Was ist ein unbewusster Bias? Warum gibt es eine so stark steigende Inanspruchnahme und viele andere Fragen können wir theoretisch und praxisbezogen ergründen. Gerne können – in einem geschützten Rahmen – eignen Beispiele aus der Praxis vorgestellt werden.

11.07.22 Nora Kellner: Vortrag & Lesung “Gegen die Verharmlosung sexualisierter Gewalt”

Sexualisierte Gewalt ist allgegenwärtig in allen gesellschaftlichen Strukturen. Dennoch lastet ein Tabu auf der Thematisierung dieses allumfassenden Problems. Diese Tabuisierung ist nicht zuletzt der vorherrschenden Kultur des Schweigens geschuldet. Warum Opfer Schweigen und wie dieses manifestiert und reproduziert wird, analysiert Nora Kellner. Hierfür nimmt sie verschiedene Mythen rund um das Thema sexualisierte Gewalt in den Blick. Diese bricht sie anhand praktischer Beispiele auf. Welchen Anteil cis Männer an diesem Problem haben und wie sie ihrer Verantwortung im Kampf gegen sexualisierte Gewalt gerecht werden können – wenn sie es ernst meinen mit ihrer Unterstützung – wird in der Lesung ebenso thematisiert, wie die Perspektiven und das Empowerment von betroffenen FLINTA*s.

CN: Wie bereits dem Titel zu entnehmen ist, wird in der Veranstaltung sexualisierte Gewalt thematisiert. Das passiert sowohl auf einer theoretischen Ebene als auch durch explizite Beschreibung von sexualisierter Gewalt. Darauf wird während der Veranstaltung nochmal hingewiesen, sodass auch nur ein Teil besucht werden kann. Wichtig ist Nora Kellner zu betonen, dass sie der festen Überzeugung ist, dass Opfer von sexualisierter Gewalt durchaus in der Lage sind, sich mit dieser zu beschäftigen. Dieser Prozess kann eine empowernde Wirkung haben. Deshalb soll diese Triggerwarnung keinesfalls als Ausschluss gelesen werden. Es gibt aber Tage, Momente oder Situationen, an/in denen Betroffene keine Ressourcen haben sich mit dem eigenen Trauma auseinanderzusetzten und das ist völlig legitim. Entscheidet also selbstbestimmt, ob und an welchen Teilen der Veranstaltung ihr teilnehmen wollt.

Nora Kellner ist Opfer von sexualisierter Gewalt. Ihre eigenen Erfahrungen bewegen sie dazu, gesellschaftliche Dynamiken und Strukturen aufzuzeigen und sichtbar zu machen.

Begriffsklärung:
Cis: »Das Wort cis beschreibt Menschen, die sich mit dem bei ihrer Geburt
zugewiesenen Geschlecht identifizieren – alle, die sich dieser Definition anschließen können, können sich auch völlig angstfrei als cis bezeichnen« (Linus Giese 2020: 176).
FLINTA*s: FLINTA* steht für ›Frauen‹, ›Lesben‹, ›inter‹, ›nicht-binär‹ bzw. ›non-binary‹, ›trans‹ und ›agender‹. Mit diesem Begriff sollen alle Personengruppen angesprochen werden, die vom Patriarchat unterdrückt werden. Damit soll der Blick geweitet, soll der Fokus nicht mehr nur auf Frauen gelegt werden.

Wintersemester 2021/22

 

Mo, 15.11.21, Workshop: “Trauma im gesellschaftspolitischen Kontext – Eine Auseinandersetzung anhand von sexistisch- und rassistisch-motivierter Gewalt” – Philippa Peters

In einem interaktiven Vortrag und einem Austausch wollen wir uns Trauma im deutschen gesellschaftspolitischem Kontext anschauen. Nach einem Input zu der Entwicklung des Begriffes und der Diagnose “Trauma” sowie einem Überblick über verschiedene Theorien vertiefen die Teilnehmenden ihr eigenes und neu erworbenes Wissen in Fallbeispielen (Möllner Brandanschlag, sexuelle Gewalt, rassistische Mikroaggressoren). Der Fokus der Auseinandersetzung liegt auf dem Einfluss von gesellschaftlichem Diskurs und politischem Kontext auf Traumata. Wir betrachten Trauma dabei auf individueller und kollektiver Ebene. Der Workshop ist als Einstieg in die Beschäftigung mit Trauma im gesellschaftspolitischem Kontext gedacht. Den Teilnehmenden werden Materialien zur Verfügung gestellt, falls sie sich weiter mit dem Thema auseinandersetzten wollen

Mo, 22.11.2021: Lese- und Diskussionsrunde zu Prof. Dr. Athanasios Marvakis

Di (!), 30.11.2021: “Neoliberales Framing der Psychologie” – Prof. Dr. Athanasios Marvakis

In unserer Übergangsepoche ist der historische Klassenkompromiss des Fordismus „von oben“ aufgekündigt und ein neues gesellschaftliches Modell soll durchgedrückt werden: „Neoliberalismus“. Auch dieser fordert/ermöglicht bestimmte Subjektivitätsformen, Konfigurationen von Subjektivität und historische Normalitätsmatrizen. Die Psychologie des 20. Jh. war behilflich, die Produktivkraft Individualität für den Fordismus zu kultivieren, zu entwickeln und zu benutzen/verwerten. Der Neoliberalismus beinhaltet andere (Normalitäts)Anforderungen und Subjektivitätsformen. Fordistische Sozialwissenschaften homogenisieren (kontrollieren und helfen) Menschen entlang bestimmter sozialer Muster: der durchschnittliche Arbeiter, der durchschnittliche Sex ist/war die erfüllende Norm. Neoliberalismus hat Homogenität nicht (so) nötig. Er „operiert“ mit Differentialität: jeder kann (und muss) individuell (!) seine Verwertbarkeit nachweisen – individuelle „Eigenheiten“ können eventuell der Verwertbarkeit gut dienen.

Für den Neoliberalismus „riechen“ Kollektive nach Homogenität. Und hier ist auch die Falle: was Kritik an fordistischer Psychologie monierte, lief darauf hinaus, Homogenität in Frage zu stellen – und Individualität herauszustellen. Homogenität ist jedoch nicht nur Unterwerfung unter Normen. Die Einhaltung der Normalität verspricht gleichzeitig sozialen Schutz. Diese Dialektik von Homogenität und Schutz(versprechen) zwingt die Kritik, ihre „Relevanz“ zu historisieren, auf dass ihr Stachel gegen (fordistische) Homogenität nicht zu einer Stricknadel für (neoliberale) Differentialität wird.

Ungleichzeitigkeiten und Dynamik in unseren Gesellschaften haben wir noch gar nicht mitbedacht: Weder Fordismus noch Neoliberalismus waren/sind überall und für alle Dasselbe. Es gab nie (nur) eine einzige Arbeits-, Lebens- und Begehrensweise mit denselben Möglichkeiten und Behinderungen – weder inner-gesellschaftlich, noch inter-national. Es gibt Strukturwidersprüche (Klasse, Geschlecht, „Rasse“, …) deren Verhältnisse zueinander Gesellschaftlichkeit prägen. Von der Auseinandersetzung mit diesen hängt die jeweilige geo-politisch besondere Psychologie ab: als „Gegenstand“, als akademische Disziplin oder als berufliche Tätigkeit.

Mo, 06.12.2021: “Macht, Sexualität und Gewalt. Die Logik des Sexismus und die Sicherung der männlichen Vorherrschaft” – Prof. Dr. Rolf Pohl

Die Geschlechterverhältnisse scheinen seit langem im Wandel zu sein. Aber die aktuellen Sexismusdebatten zeigen, dass sich trotz aller geschlechterpolitischen Fortschritte eine Tatsache grundsätzlich nicht geändert hat: Die spätmodernen Gesellschaften sind strukturell nach wie vor von einer hierarchischen Kultur der Zweigeschlechtlichkeit bestimmt. Das Männliche gilt als Norm, während Weiblichkeit weiterhin abgewehrt und abgewertet wird. Vor diesem Hintergrund ist die weit verbreitete Klage über die „Krise der Männlichkeit“ ein verschobener Diskurs, der eine Auseinandersetzung mit diesen Strukturen verweigert und die „Schuld“ bei den Frauen und dem Feminismus sucht. Auch der Kampf gegen die Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt, die vielfältigen Erscheinungsformen eines alltäglichen Sexismus, vor allem aber das unverändert große Ausmaß körperlicher und/oder sexueller Gewalt gegen Frauen sind Ausdruck der hartnäckigen Aufrechterhaltung dieser grundlegenden Struktur geschlechtlicher Ungleichheit.

Mo, 13.12.2021: Lese- und Diskussionsrunde zu Prof. Dr. Rolf Pohl

Mo, 17.12.2022: „Die Psychischen Folgen von rechter und rassistischer Gewalt“ – Larissa Nägler

Larissa A. Nägler, Sozialpsychologin & Traumafachberaterin, leitete zuletzt als Psychologin die Berliner Beratungsstelle für Betroffen von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (OPRA). Sie lebt in Leipzig/ Sachsen und ist seit ca. 5 Jahren ehrenamtlich für und mit der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland im Bereich Community Empowerment aktiv. Vor ihrer Arbeit bei OPRA hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialpsychologie der Universität Jena im Bereich Intergruppen Konflikte geforscht und gelehrt.

Mo, 24.01.2021: Workshop “Trans Personen im deutschen Gesundheitssystem” – Felicia Rolletschke

Das Thema “Transgender” schafft es immer wieder in den Fokus öffentlicher Diskussion – doch was heißt das eigentlich? Und welche Erfahrungen machen Trans Personen eigentlich in Deutschland – vor allem im Hinblick auf das medizinische und psychotherapeutische System? In entspannter Atmosphäre lädt Aktivistin und Workshoptrainerin Felicia Rolletschke dazu ein, sich gemeinsam über die Erfahrungen, die Trans Personen in Deutschland machen, zu informieren. Dabei ist Vorwissen nicht nötig – Gemeinsam werden Stück für Stück alle relevanten Aspekte des Themas besprochen.

VERSCHOBEN: “Gesundheitsversorgung mit Blick auf die Lebensverhältnisse: Das Beispiel der Stadtteilgesundheitszentren” – Gesundheitskollektiv Dresden

Diese Veranstaltung wird im kommenden Semester, voraussichtlich im April nachgeholt.

Sommersemester 2021 – Klassismus, Rassismus, Gender

 

03.05.21: Trans* und Psychotherapie – Anne Liebeck

Der Vortrag beschäftigt sich mit den aktuellen Erkenntnissen zum Thema trans* bzw. „Transsexualität“. Neben den Grundlagen zum Thema Geschlecht und Geschlechtsidentität werden die Lebens- und Konfliktlagen von trans* Menschen dargestellt, sowie aktuelle Diagnosekriterien, Änderungen im ICD-11, die Pathologisierung im klinischen Kontext sowie eine kritische Reflexion der gängigen Praxis.

Referent*in: Anne Liebeck (Dipl.-Soziologie, M.A. Erwachsenenbildung), seit 2013 Projektleitung „Queere Bildung für Jung und Alt – Respekt beginnt im Kopf!“

10.05.21: Cultural Neuroscience: Kritische Betrachtung eines Trend-Themas in der medizinisch-psychologischen Forschung –  Sören Krach

Weltweit wird an immer mehr Forschungseinrichtungen dazu geforscht, wie sich “kulturelle” Phänomene und Erfahrungen, aber auch Mechanismen der Interaktion zwischen Menschen “unterschiedlicher kultureller Hintergründe” im menschlichen Gehirn mittels bildgebender Verfahren (fMRT, EEG, PET etc.) abbilden lassen. Dieses noch relativ neue Forschungsgebiet der “Cultural Neurosciences” kommt auch in Deutschland seit ein paar Jahren immer mehr in Mode (siehe u.a. International Cultural Neuroscience Symposium im WS 2016 an der TU Dresden). Zwei Forschungslinien innerhalb der “Cultural Neurosciences” können dabei unterschieden werden: Während eine Linie das Ziel verfolgt, vermeintliche “kulturelle Differenzen” zwischen Menschen auf neuraler Ebene nachzuzeichnen, untersucht die andere Linie “universelle biologische Mechanismen” im Verhalten gegenüber “fremden Kulturen oder Gruppen“ d.h. “kulturelles Abgrenzungsverhalten”. Beide Stränge von Forschungsarbeiten operieren mit Kulturbegriffen, die weder definiert noch reflektiert oder kontextualisiert werden. Stattdessen wird auf Biologie und Evolution als Bezugsgrößen für “Kultur” rekurriert. Eine genaue und kritische Betrachtung dieser Forschungsrichtung ist von großer Relevanz, da sie immer mehr an Bedeutung in der medizinisch-psychologischen Neurowissenschaft gewinnt und sich daraus wiederum Konsequenzen für die Gesellschaft ergeben.

17.05.21: Von Diagnosen, die verletzen und Verletzungen, die nicht diagnostiziert werden – Lotta-Lili Fiedel

Eine zentrale Kritik feministischer Psychologien betrifft die Pathologisierung von Verhalten und Erleben, das von Gendernormen abweicht, wie zum Beispiel an der erst 1990 aus dem ICD-10 gestrichenen Diagnose ‚Homosexualität‘. Zugleich gibt es feministische Stimmen, die mit der Klassifizierung  psychischer Verletzungen, die im Kontext von Macht- und Herrschaftsverhältnissen erfahren werden, eine Form der gesellschaftlichen Anerkennung verbinden, wie zum Beispiel im Fall der Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Hintergrund dafür bildet die Annahme, dass auch die Frage, welche und wessen Verletzungen als Problem anerkannt werden im Kontext von Macht- und Herrschaftsverhältnissen steht. Können Diagnosen also selbst eine Form der Kritik darstellen? Was sind eventuelle Fallstricke dieser Kritik? Und welche anderen Strategien wären denkbar, um psychische Verletzungen im Kontext von Macht- und Herrschaftsverhältnissen anzuerkennen? In meinem Beitrag sondiere ich diese Fragen anhand der Geschichte der Diagnosen ‚Homosexualität‘ und PTBS.

31.05.21: Soziale Ungleichheit, Teilhabe, psychische Gesundheit – Michael Zander

Die Chancen auf Bildung, Teilhabe, (psychische) Gesundheit sowie Einkommen und Vermögen sind in einer Gesellschaft wie der unseren nach wie vor höchst ungleich verteilt. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) hat eine einflussreiche Theorie vorgelegt, welche die Ursachen sozialer Ungleichheiten erklären und Veränderungsperspektiven eröffnen soll. Im Rahmen des Vortrags werden zentrale Begriffe Bourdieus – u.a. Habitus, Kapitalsorten und Klassen – dargestellt und kritisch diskutiert. Zum Thema psychische Gesundheit und Subjektperspektive werden außerdem sozialepidemiologische und kritisch-psychologische Ansätze herangezogen.

07.06. & 19.07.21:  Workshops Trans*geschlechtlichkeit in der Psychotherapie – Gerede e.V.

Referierende:  Landa Sylvester (sie), Iker Buche (keine Pronomen), Zander (nin/nim), Martín Iglesias Taboada (er), Liam S. Rogall (er)

Der Workshop beschäftigt sich mit Trans*geschlechtlichkeit im pyschotherapeutischen Kontext. Er ist als Vermittlung von Grundwissen für alle angehenden Therapeut:innen bestimmt, ohne auf eine bestimmte Spezialisierung abzuzielen. Insbesondere sollen dabei Herausforderungen für sowie Diskriminierungsstrukturen gegenüber trans* Personen aufgezeigt und besprochen werden. Ziel ist es, mit den Teilnehmenden Strategien herauszuarbeiten, die in der praktischen Arbeit angewandt werden können. Durchgeführt wird der Workshop von trans* Menschen mit Therapieerfahrung, die aus einer weißen Perspektive sprechen, dabei jedoch einen intersektionalen Ansatz verfolgen.

14.06.2021: Psychologie, Klassismus & soziale Ungerechtigkeit – Philip Keeler

„Es ist grausam zu wissen, dass immer dort, wo Menschen institutionell um Hilfe und Unterstützung bitten und flehen, sie statt Fürsorge, Stigmatisierung und Demütigung erfahren“.

Das „bürgerliche“ Projekt der Psychologie bietet nicht für alle Menschen gleichermaßen Platz. Arbeiter*innen, Bildungsbenachteiligte, Arme und Arbeitslose kommen nicht nur unter anderen Voraussetzungen mit der Psychologie in Kontakt, sie haben auch grundlegend andere Erfolgschancen im Prozess der Genesung und Heilung. Es ist an der Zeit, die Psychologie als Gegenstand des Diskurses um soziale Gerechtigkeit zu begreifen. Nur so lassen sich gesellschaftliche Transformations- und Bewältigungsprozesse beginnen.

In einer biographischen Erzählung werden individuelle Erfahrungen im Kontext kapitalistischer und klassistischer Prozesse und Strukturen verortet. Es stellt sich die Frage: „Wem wird hier eigentlich geholfen?“ – und vor allem: „Wer kann diese Hilfe eigentlich in Anspruch nehmen?“

Philip Keeler ist freiberuflicher Referent und Trainer in der Globalen Bildungsarbeit. Im Bereich Anti-Diskriminierung widmet er sich Fragen rund um Soziale Gerechtigkeit und regt an, eine kritische und politische Haltung gegenüber dem vermeintlich „a-politischen“ Raum der Psychologie zu übernehmen.

21.06.2021: Workshop Eine Klasse für´s Ich: Was soziale Herkunft mit Therapie zu tun haben kann. – Jan Niggemann

Für welche Adressat:innen eine Therapie geeignet ist, wird selten allein anhand der Problemlagen entschieden. Die soziale Lage entscheidet über das Angebot, das Wissen um die möglichen Alternativen oder die Dauer entscheidend mit.

Während verhaltenstherapeutische Ansätze vermehrt mit einer großen Zahl an Klient:innen zu kämpfen haben, sind die Ausbildung und die Dauer von Psychoanalysen selbst ein zeitlich, finanziell und intellektuell kostspieliges Vorhaben. Psychologie und Psychoanalyse sind nicht frei von klassistischen Perspektiven, die sich bis in die Methoden, die Begriffe und Theorien hinein auf die therapeutischen Prozesse auswirken. Im Workshop werden wir anhand eines Beispiels gemeinsam erkunden, inwiefern sich Klasse und Klassismus in Theorie und Therapie sinnvoll berücksichtigen ließen und wo Grenzen therapeutischer Interventionen liegen könnten.

28.06.2021: Rassismus und psychische Gesundheit – Anthony Behret

Der Vortrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen rassistischer Diskriminierung auf die psychische Gesundheit. Ziel des Vortrags ist es anhand der Polyvagal-Theorie die Folgen von rassistischer Diskriminierung auf die körperliche- und psychische Gesundheit darzulegen. Im Weiteren wird ein Überblick gegeben, welche Forschungserkenntnisse es zu dem Themenfeld Rassismus und psychische Gesundheit gibt.

Referent*: Anthony Behret (Diplom Psychologe), Privatpraxis in Karlsruhe, www.anthonybehret.de

05.07.2021: Geschlecht “messen” – wie und wozu? – Ska Salden

In der psychologischen Forschung wird nahezu standardmäßig nach dem Geschlecht gefragt – sei es am Ende von Experimenten, Interviews oder in Fragebögen. Dabei wird das Konstrukt „Geschlecht“ in aller Regel unterkomplex behandelt, und zwar in zweierlei Hinsicht: Erstens wird in der Regel von einem binären Geschlechterverständnis ausgegangen, das heißt es sind lediglich die Kategorien „weiblich“ und „männlich“ vorgesehen. Personen, die sich in dieser Zwei-Geschlechterordnung nicht wiederfinden, beispielsweise trans* oder intergeschlechtliche Menschen, werden dabei nicht adressiert und ihre Existenz wird unsichtbar gemacht. Zweitens dient die Frage nach dem Geschlecht – je nach Fragestellung der jeweiligen Untersuchung – ganz unterschiedlichen Erklärungen: Mal wird aus einer bestimmten Geschlechtsangabe ein Hormonverhältnis oder eine genetische Disposition abgeleitet, mal Identität oder eine bestimmte Art der Sozialisation, die sich im Fühlen, Denken und Verhalten widerspiegeln soll. Der Vortrag zeigt verschiedene Möglichkeiten und Forschungsergebnisse dazu auf, wie Geschlecht inklusiv und vielfaltssensibel erhoben werden kann. Darüber hinaus soll diskutiert werden, ob und wann die Frage nach dem Geschlecht überhaupt sinnvoll ist und ob es bei entsprechenden Hypothesen nicht gewinnbringender wäre, Hormonverhältnisse, genetische Marker, Sozialisation oder geschlechtliche Identität direkt(er) zu erheben, statt diese Sachverhalte allein aus der Frage „Was ist Ihr Geschlecht?“ abzuleiten.

Referent*in: Ska Salden (Dipl. Psych.) ist wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an der Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin und forscht an den Schnittstellen von Sozialpsychologie und Gender bzw. Queer Studies.

12.07.2021: Rassismussensibel Therapieren – ein Einblick in die Praxis aus systemischer Perspektive – Kati Eloho Nowothnig

Was bedeutet es machtkritisch zu therapieren? Wieso erleben BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) von Weißen Therapeut*innen Retraumatisierungen von rassistischen Erfahrungen? Ein Bericht aus der Praxis veranschaulicht das Erleben von BIPoC, sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Therapie durch Weiße Therapeut*innen.

Wintersemester 2020/21

 

Zine zu “Diversität und Diskriminierung in der Psychotherapie”

Das Zine könnt ihr weiterhin bei uns bestellen. Die digitale Version könnt ihr einfach per Mail (therapiemalanders@gmail.com) bei uns erfragen.

Soziale Wahrnehmung, Normen und Normalisierungsprozesse als Herausforderungen für ein diskriminierungssensibles Agieren im Kontext professioneller psychologischer und psychotherapeutischer Handlungsfelder – Dr.in Christina Plath

Queere Psychoanalyse – Eine Einführung – Victoria Preis

Fat Aktivismus und Psychologie – Dr. Friedrich Schorb

Psychosoziale Praxis: Für wen? Strukturelle Ebene & (selbst)reflexive Praxis
– Farah Saad & Parissima Taheri

Gesellschaft und psychische Erkrankung: Der weite Weg vom Stigma zum Verständnis – Dr. Emanuel Jauk

Gender ist auch unser Thema – Queers in der Therapie – Bilke Schnibbe

16.11.2020: Workshop „Einführung in die Dramatherapie(Kerstin Rothe)
Die Dramatherapie hat sich in den vergangen Jahren zu einer eigenständigen Methode mit einem eigenen theoretischen Fundament entwickelt, die ein breites Spektrum von Formaten umfasst. Sie ist eine handlungsorientierte Therapieform, wobei >handlungsorientiert< nicht nur das Ziel, sondern auch den Kerninhalt beschreibt – das kreative, spielerische Handeln ist die grundlegende Aktivität der Dramatherapie.
In einem praxisbezogenen Workshop werden Wirkmechanismen und verschiedene Formate vorgestellt. Dabei wird auch beleuchtet, welche Bedeutung dramatherapeutische Gruppen- und Einzelarbeit als Begleittherapie in der Traumatherapie haben kann.


30.11.2020: Workshop „Selbstfürsorge in der psychotherapeutischen und
psychosozialen Arbeit
(Friederike Engst)
Psychotherapeutische und psychosoziale Arbeit bietet vielfältige Möglichkeiten, Menschen in der Bewältigung ihrer Probleme zu begleiten. Ein Tätigkeitsfeld, welches uns fachlich, aber auch emotional und interaktionell fordert. Was bedeutet das für uns? Welche Belastungen können entstehen, und wie können wir dabei gesund bleiben und uns schützen? Welche kritischen Situationen könnten auf uns zukommen, und wie wirkt die Arbeit in das Privatleben hinein? Was sind unsere Motive und Ansprüche? Welche Haltungen können hilfreich sein, welche hinderlich? Im Workshop möchte ich einerseits kleine Übungen zur Selbstwahrnehmung und -regulation vorstellen. Andererseits sollen Impulse gegeben werden für den Umgang mit kritischen Situationen, z.B. wenn uns Erlebtes nicht loslässt, bei eigener Hilflosigkeit, Überlastung, bei Abwertung, Grenzüberschreitungen, oder wenn wir im Alltag soziale Ermüdung erleben. Über den
gemeinsamen Austausch und kleine Beispiele aus der Praxis soll der Workshop für
Herausforderungen sensibilisieren, und so ein erweitertes Verständnis sowohl in der
Selbstfürsorge als auch für die Arbeit mit Patient*innen schaffen.


14.12.2020: Workshop „Von der Kompetenz der Dinge – Kunsttherapie mit
Alltagsdingen
(Prof. Dr. Alexandra Hopf)
Die meisten Menschen haben Dinge, die sie mögen oder mit denen sie umgehen, ganz alltägliche Dinge, die sie in Gebrauch haben. Wie können wir uns diesen Alltagsgegenständen so nähern, dass sie uns helfen, uns selbst zu verstehen? Wie können wir aus einem forschenden Blick heraus mit Alltäglichem Neues im Umgang mit Problemen lernen? Mit Hilfe einer konkreten Erfahrung während einer kurzen Übung werden wir uns theoretischen Begriffen nähern, die solche kunsttherapeutischen Interventionen mit Alltagsgegenständen begründen. Dabei wird ein performativer Kunstbegriff formuliert, der die Dinge des Alltags zeitgebunden und phänomenologisch erfasst. Es wird um den Begriff der Intermedialität gehen, der unterschiedliche Wahrnehmungsmodi anspricht und erkundet und um den Begriff der Resonanz, der über Alltagsdinge einen therapeutischen Prozesse in Gang setzen kann.

17.12.2020: Kooperationsvortrag mit KritMed* Dresden „Das Weddinger Modell –
Individualisierung von Krankheits- und Genesungskonzepten (auch) in der
psychiatrischen Akut-Behandlung
(Dr. Lieselotte Mahler)
Das Weddinger Modell ist ein aus der stationären Praxis heraus entwickeltes Recoveryorientiertes Behandlungsmodell, das im Rahmen eines komplexen „Change-Projektes” 2010 in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus implementiert wurde. Alle stationären Strukturen wurden hinsichtlich konsequenter Transparenz, Partizipation, Trialog und Multiprofessionalität verändert und ein Fokus auf die psychotherapeutische Haltung und die Öffnung akutpsychiatrischer Stationen gelegt. Mittlerweile hat das Weddinger Modell als ein Konzept moderner und personenzentrierter Psychiatrie weitreichende Bedeutung im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus gewonnen. Zahlreiche wissenschaftliche Evaluationen belegen die Wirksamkeit des Weddinger Modells hinsichtlich beziehungsfördernder und zwangsvermeidender Strukturen im (akut-)psychiatrischen Stationsalltag. In diesem Vortrag werden die theoretischen Grundlagen wie Recovery, Empowerment und Salutogenese vorgestellt und die Bedeutung des Modells mögliche der Umsetzung einer individualisierten, personenzentrierten Psychiatrie und seine Rolle in der Reduktion von Zwangsmaßnahmen erläutert.

25.01.2021: Workshop „Begegnung mit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie
(Kristin Heiber)
Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) ist ein Therapieansatz der dritten Welle der Verhaltenstherapie. Die Ansätze dieser dritten Welle fokussieren stärker auf Konzepte wie Achtsamkeit und Akzeptanz statt Kontrolle und Veränderung inneren Erlebens. Die Veranstaltung soll einen ersten Einblick in diesen für viele Therapeut*innen attraktiven, weil lebendigen und wirksamen Therapieansatz geben. Neben einer theoretischen Einordnung liegt der Hauptfokus der Veranstaltung auf der Vorstellung eines wesentlichen Behandlungsmodells – dem sogenannten Hexaflex bzw. dessen 6 Faktoren/Prozesse. Diese Prozesse sollen vorgestellt und mit Übungen erlebbar gemacht werden.

Sommersemester 2020: Podcast-Folgen

 

12.05.2020: Aspekte von Vertrauen in (a-)symmetrischen Beziehungen innerhalb
professioneller psychologischer und psychotherapeutischer Handlungskontexte
(Christina Plath)

16.06.2020: Trans* in der Psychotherapie – eine Perspektive aus der Community
(Felicia Rolletschke)
Trans*personen, die in Deutschland medizinische Unterstützung für ihre Transition in Anspruch nehmen wollen, müssen sich in Psychotherapie begeben. Was heißt das für
Psychotherapeut*innen? Welche besonderen Herausforderungen und Chancen bestehen in der Arbeit mit Menschen, die in- und außerhalb des medizinischen Systems starker Diskriminierung ausgesetzt sind? Wie formieren sich Communitybewegungen unter Trans*personen und wie beeinflusst das Alles die Psychotherapie?

29.06.2020: “Der Mensch wird am Du zum Ich”: Psychotherapie zwischen
Beziehungsangebot und Abstinenzregel unter systemisch-konstruktivistischer
Perspektive”
(Prof. Dr. Maja Dshemuchadse)
Das obige Zitat des Religionsphilosophen Martin Buber (1923) bringt die Haltung vieler
systemischer Therapeut*innen auf den Punkt, die sie aus den Annahmen des Konstruktivismus (Ernst von Glasersfeld) und der Kybernetik zweiter Ordnung (Heinz von Foerster) begründen. Die Kybernetik zweiter Ordnung hält es für das Verständnis eines Systems für unerlässlich, den Beobachter desselben in die Beschreibung und Erklärung des Systems mit einzubeziehen. Diese systemisch begründete Notwendigkeit, gemeinsam mit den Klient*innen ein Therapiesystem zu erzeugen (Ludewig, 2005), stürzt praktizierende systemische Therapeut*innen in das Dilemma
zwischen Eingebundensein und Distanzierung (Barthelmess, 2016). Aber auch  Therapeut*innen anderer Schulen setzen sich mit diesem Thema auseinander, sei es vor dem Hintergrund der ganz allgemeinen Wirksamkeit der therapeutischen Beziehung in allen Psychotherapieformen (Grawe, 1992) oder des jeweils spezifischen Behandlungsmodells (z.B. in Tiefenpsychologie oder Schematherapie). Auf der Basis eines Impulsvortrags und der Vorstellung einiger exemplarischer Therapeut*innenmodelle wollen wir in einem anschließenden Gespräch unsere Grenzen der persönlichen Nähe und Selbstoffenbarung als Therapeut*innen reflektieren und unsere eigene Haltung im Spannungsfeld zwischen Beziehungsangebot und Abstinenzregel weiterentwickeln.


08.08.2019: Gesprächssituationen mit Sprachmittler*innen (Anne Harbig)
Sprachmittler*innen sind in der psychosozialen Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund eine wichtige Größe. Dadurch stehen Berater*innen und Psycholog*innen oft vor neuen Herausforderungen. In dieser Folge geht es um das Setting, die Rollengestaltung und die Übersetzungsmodalitäten in dieser (neuen) Arbeitssituation.

Wintersemester 2019/20
21.10.2019 Lösungsorientierte Psychotherapie (BFTC: de Shazer-Ansatz): Lösungen haben nichts mit Problemen zu tun  Dr. Karin Pöhlmann
28.10.2019 Einfühlung und Empathie im Gespräch – Eine Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation nach M.B. Rosenberg Anne Turinsky & Helena Laudel
04.11.2019 Wie können Ansätze der Kritischen Psychologie in der therapeutischen Arbeit nutzbar gemacht werden? Dr. Moritz Thede Eckart & Daniil Serko
11.11.2019 “Ich sehe was, was du nicht siehst” – Dilemmata psychologischer Wirklichkeitskonstruktion in Forschung und Diagnostik Prof. Dr. Maja Dshemuchadse &

Prof. Dr. Stefan Scherbaum

18.11.2019 Privilegien reflektieren – Intersektional therapieren? Dipl.- Psych. Sabrina Saase
25.11.2019 Religion in der Psychotherapie Dipl.- Psych. Susanne Berthold
02.12.2019 Herrschaft und Liebe aus feministischer Sicht – Die Theorie des Gesellschaftlichen Stockholm-Syndroms nach Graham Dipl.-Psych. Anne Ehrlich
09.12.2019 “Du bist mehr als (d)eine Diagnose” – Ein systemischer Blick auf Bedeutungen und Wirkungen von Diagnosen Julia Reeder, M.A.
16.12.2019 Don’t you know I’m loco? – Überlegungen zu (Anti-)Psychiatrie und Kapitalismus Dipl.-Psych. Christian Küpper
06.01.2019 Psychodynamische Diagnostik und OPD / Ein Blick aus einer anderen Perspektive! Dr. med. Sebastian Seifert
13.01.2019 Ein bewegter Eindruck tanztherapeutischer Methoden Deborah Manavi, B.Sc.
20.01.2019 Sexualanamnese  Dr. Silvia Wolff-Stephan
27.01.2019 Auf den Körper hören – Körperorientierte Psychotherapie Rainer Böhler, HP Psych.

Sommersemester 2019

 

08.04.2018: Offener Dialog – ein neues Selbstverständnis in der Begegnung mit akuten Krisen (Dipl.-Psych. Irene Nenoff-Herchenbach)

15.04.2019: Die therapeutische Beziehung aus der Sicht von Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie (Akademie für Allgemeine Psychotherapie (aap))

29.04.2019: Sexualstörungen – Diagnostische Ansätze und Therapiemethoden (Dr. Silvia Wolff-Stephan)

06.05.2019: Psychotherapie – was MACHT das mit uns? (M.Sc. Psychologie Phelina Mielke)

13.05.2019: Die Pathologisierung des Alltagslebens: Psychopathische Vorgesetzte, narzisstische Partner, toxische Beziehungen (Dr. Emanuel Jauk)

20.05.2019: Schlaftherapie (Dr. Carolin Marx-Dick)

27.05.2019: Das Erstgespräch in der psychodynamischen Psychotherapie (Dipl.-Psych. Birgit Jackisch)

03.06.2019: Einführung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt (M.A. Erziehungswissenschaften/Psychologie/Philosophie Sabine Grimm )

17.06.2019: Verhaltenstherapie mit geistig behinderten Erwachsenen (Dipl.-Psych. Susanne Berthold)

24.06.2019: Systemische Therapie und Improtheater (Prof. Dr. Maja Dshemuchadse & Prof. Dr. Stefan Scherbaum)

01.07.2019: Einführung in die Psychologie von C. G. Jung (M.A. Erziehungswissenschaften/Psychologie/Philosophie)

08.07.2019: Einführung in die Hypnotherapie (Dipl.-Psych. Charlotte Utta)

Wintersemester 2018/19

23.01.2019: Informationsabend zum Thema “Psychedelica in der Psychotherapie”

Am 23.1.19 fand erfolgreich unser Informationsabend zum Thema “Psychedelica in der Psychotherapie” statt. Um die 70 Menschen waren da und haben zugehört, wir hatten 3 Referenten zu Gast und am Schluss eine spannende Diskussion.

In den Vorträgen ging es um folgende Themen:
Überblick über die Wirkung und Funktionsweise von psychedelischen Substanzen,
Acute adverse reactions (“Horrortrips” und ihre Konsequenzen),
Langzeiteffekte serotonerger Halluzinogene

Die Vorträge kann man sich hier anschauen.